Sortenerhaltung

Vielerlei Gründe sprechen für die Erhaltung alter Obstsorten, so haben alte Obstsorten eine ethisch kulturelle Bedeutung. Sie sicherten in Jahren der Hungersnöte im 17.und 18. Jahrhundert unseren Vorfahren das Überleben .Sie sind Zeugen der vergangenen Zeit und ein bäuerliches Kulturgut und des ist belegt, dass Sorten wie z. B. die ’ Knausbirne’ oder der ’Luikenapfel’ den Wohlstand in die Region brachten und in manchen Jahren auch vor dem Hungertod bewahrten. Da die verschiedenen Obstsorten zu verschiedenen Zeiten blühen und reifen, sind sie auch von großem ökologischen Wert. Unter den alter Sorten sind auch viele, die auf Grund ihre vielfältigen Inhaltsstoffe für die Verarbeitung, sei es zu Säften, Schaumweinen oder zu Destillaten, hervorragende Produkte liefern.

Die Vielfalt der Sorten ist auch für die Obstzüchtung von großer Bedeutung, denn die modernen Sorten haben oft die gleichen Eltern. Besonders in der Resistenzzüchtung spielen alte Sorten, die Jahrhunderte überlebt haben, eine große Bedeutung. Nicht nur beim Feuerbrand oder dem Birnenverfall sondern auch bei anderen bakteriellen oder virösen Erkrankungen.

Alte Obstsorten werden heute an zahlreichen Stellen erhalten, sie sind überregional in der in der Deutschen Genbank Obst ( DGO )zusammen gefasst. Auch unser Verein trägt mit Hilfe seiner Mitglieder zur Sortenerhaltung bei. Die Manufaktur Geiger hat z. B. eine Vielzahl von Mostbirnensorten aufgepflanzt und prüft ihre Verwertungseigenschaften. Auch die einzelnen Mitglieder pflanzen oder propfen alte Sorten auf ihrem Gütle. Der Verein ist auch behilflich bei der Beschaffung von Edelreisern von alten Obstsorten und lieferte schon Edelreiser für den Sortenerhaltungsgarten Unterer Frickhof.