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Verleihung der Staatsmedaille in Gold an Dr. Walter Hartmann „für seine hervorragenden Verdienste auf dem Gebiet des Obstbaus und der Streuobstzüchtung“

In einem Festakt auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest in Stuttgart wurden am Freitag, den 5. Oktober, Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich um die Land- und Forstwirtschaft, den Ländlichen Raum und die Kulturlandschaft in besonderer Weise verdient gemacht haben.

Dr. Hartmann hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der Pflaumen- und Zwetschgenanbau, der bis in die 1980er Jahre mit alten, anfälligen Sorten erfolgte, auf neue Beine gestellt werden konnte. Wissenschaftlich hat die Entdeckung der Hypersensibilität internationale Maßstabe gesetzt für die Züchtung aller Obstarten, bei denen die Scharka-Virose eine Rolle spielt. Hinter mehr als 20 Zwetschgensorten steht mittlerweile der Name Walter Hartmann als Züchter, was Ihm den Beinamen „Zwetschgenpapst“ einbrachte.

Seit Gründung wirkt Dr. Walter Hartmann als 2. Vorsitzender und Motor für den Verein zur Erhaltung und Förderung alter Obstsorten. Als wichtiger Mentor für die Champagner Bratbirne hat er wesentlich zum erfolgreichen Leuchtturmprojekt für herausragende Preise für alte Obstsorten beigetragen. Die Auslobung der Eduard Lucas Medaille trägt seine Handschrift.

Walter Hartmann prägte über 17 Jahre als Vorsitzender des Arbeitskreises Steinobst der Bundesfachgruppe Obstbau den deutschen Steinobstanbau nachhaltig. Sein wichtigstes Anliegen ist es bis heute, in der Zwetschgenvermarktung wieder mehr auf Geschmack und Fruchtqualität zu achten.

Auch nach seiner Pensionierung engagiert sich Dr. Hartmann weiterhin für den Gartenbau. Zahlreiche Zwetschgensämlinge werden nach wie vor geprüft. Bis heute ist der Züchter als Chairman der internationalen Arbeitsgruppe Pflaumen-Genetik aktiv.

Er ist aktiv im Filderstädter Streuobstwiesen-Netzwerk, das Biotope rund um Filderstadt erhalten will.