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Bericht über die Fachreise am 21.8.2022 nach Hallbergmoos

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Coronabedingt fielen unserer Fachreisen in den letzten 2 Jahren aus. Endlich war es wieder so weit und wir konnten uns wieder auf Reisen machen, um Neuigkeiten zu entdecken.

Pünktlich um 06:00 Uhr morgens waren wir an der Garbe in Hohenheim. Der Bus stand schon bereit um uns aufzunehmen. Der nächste Haltepunkt war Gasthaus Lamm in Schlat. Dort stiegen weitere 10 Vereinsmitglieder zu. gleichzeitig wurde der Bus beladen mit Gläsern und Getränken von der Manufaktur Geiger sowie Hefekränze und Marmelade von August und Monika Kottmann. über Süßen ging es auf die Alb und wir waren erstaunt wie schön der Mais dort stand. Bei Ulm ging es auf die Autobahn Richtung München. Bei der Ausfahrt Günzburg verliessen wir diese und fuhren bis zum Ort Rettenbach. dort war unser erster Besichtigungspunkt, das Museum des Holzkünstlers Bernhard Schmid.

Dort um 08:00 Uhr angekommen, wurden wir zuerst einmal mit Frühstückscafé begrüßt und August packte seinen Hefekranz aus. Dieses Frühstück war willkommen, denn die meisten hatten noch nichts zu sich genommen. Wir kannten den Holzkünstler nur wenig und zwar durch die Ausstellung von der Skulptur von der Urbaum des Jakob Fischer, den er bei der Eduard Lucas-Medaille Verleihung im letzten Jahr in Glems gezeigt hatte. Bernhard Schmid hatte den Beruf des Schreiners gelernt.Durch den Umgang mit Holz und alten Obstbäumen, die er hatte, wurde er zum Holzkünstler. Seine Lebensgeschichte und seine Skulpturen machten einen großen Eindruck auf uns. Es ist unwahrscheinlich was er aus alten Baumstämmen heraus präparierte und wie sich ein nackter Holzstamm präsentiert. Bernhard Schmidt ist auch Buchautor und hat die Geschichte der Apfelsorte Jakob Fischers in einem Buch mit alten Fotos aufgezeichnet.

Wie im Programm vorgesehen verließen wir gegen 09:30 Uhr den Holzkünstler und fuhren wieder auf der Autobahn, um bei Zusmarshausen noch ein Vereins -Mitglied (Thomas Garner )aufzunehmen. Leicht verspätet trafen wir um 11:15 Uhr beim Bayerischen Obstzentrum in Hallbergmoos ein. Dort wartete schon das Weißwurstfrühstück mit Weißbier auf uns. Michael Neumüller und sein Team hatten festlich geschmückte Tische aufgebaut, so dass wir uns sofort zur Mahlzeit niederlassen könnten. die Weißwürste schmecken köstlich und noch besser war das Bayerische Bier, besonders die Marke Fitus von der Weihenstephaner Brauerei. Jeder hatte auch 2 Zwetschgen vor sich liegen, Neuzüchtungen, die es zu bewerten gab.

Michael Neumüller stellte dann kurz seinen Betrieb, der vor einiger Zeit auf Bio -Produktion umgestellt wurde und seinen Werdegang vor, anschließend ging es ins Gewächshaus. Dort zeigte er uns die jungen Keimlinge von Zwetschen , die erst vor kurzem geerntet waren und erklärte auch wie schwierig es ist, die Zwetschgen zum Keimen zu bringen. Dazu muss zuerst der Stein in einem Schraubstock geknackt und anschließend die braune Testa abgezogen werden, damit der Samen keimen können. Im Gewächshaus sahen wir auch die Birnensämlinge, die Michael für uns in dem Projekt resilente Mostbirnen anzieht.

Anschließend stiegen wir in den Bus und fuhren zum Zuchtquartier. In engen Abstand von 30 - 50 Zentimeter standen dort die Sämlinge. Er erklärte uns dann ,wie die Probenahme vor sich ging und welche Untersuchungen gemacht wurden, um Daten über die Qualität des Sämlings zu bekommen.

Es ging dann weiter in das Apfel- und das Birnenquartier. Dort wird bei der Probenahme ähnlich vorgegangen, nur dass anschließend auch noch die Lagerung- Fähigkeit der Früchte geprüft werden muss. Die Jugendphase der Pflanze kann man durch Veredlung auf eine schwach wachsende Unterlage verkürzen. Bei Apfel und Birne wird das auch zum Teil durchgeführt. Nach der Auslese einzelner Klone werden diese wieder auf Unterlagen veredelt und in einer zweiten Selektionsstufe an verschiedenen Standorten geprüft bis es dann zu einer Sorte kommen kann.

Ein Schwerpunkt seiner Züchtungsarbeit bei Apfel und Birne sind rotfleischige Früchte. Einige Teilnehmer kannten schon seine rotfleischige Sorte Baya Marisa. Sehr viel Wert legt der Züchter auf die Fruchtqualität. Neben dem guten Geschmack ist es die Knackigkeit der Früchte und die gute Lagerfähigkeit.

Die Teilnehmer waren sehr beeindruckt von der Züchtungsarbeit und der Tatsache, dass ein privater Betrieb so ein Unternehmen aufziehen kann.

Nach der Betriebsbesichtigung wurden wir zu Zwetschgendatschi und Kaffee eingeladen. Es wurden 2 Varianten von Zwetschenkuchen präsentiert, Beide schmeckten köstlich.

Michael Neumüller lies uns dann auch noch Früchte seiner neuen Frühapfelsorte Sommernachtstraum probieren und begutachten. Die Früchte sehen sehr gut aus und schmecken auch sehr gut. Eine Sorte, die man empfehlen kann.

Anschließend fuhren wir mit dem Bus nach Freising zur Dombesichtigung. Wir wurden in 2 Gruppen eingeteilt und erhielten dann eine Führung durch den Dom und erfuhren dabei sehr viel über seine Geschichte.

Michael Neumüller führte uns anschließend nach kurz durch den Hofgarten. Von dort hat man einen herrlichen Fernblick über die Münchner Schotterebene und konnte ganz in der Ferne die Alpen erahnen.<