Eduard Lucas Medallie

Der „Verein zur Erhaltung und Förderung alter Obstsorten – Rettet die Champagner Bratbirne e.V.“ ist der Initiator der „Eduard-Lucas-Medaille“.
Sie soll an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich um das weite Gebiet Streuobstwiesen, Streuobstbäume und Sortenerhaltung verdient gemacht haben. Außerdem soll sie in der Öffentlichkeit durch die Verleihung auf die Ziele des Vereins aufmerksam machen.

Gemeinsam mit dem Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz in BW wird jährlich die Eduard Lucas Medaille an eine Person verliehen, die sich um die Erhaltung und Förderung alter Obstsorten verdient gemacht hat.

 

Preisträger:

Name Ort Jahr Grund
Ulrich Schröfel Reutlingen 2021 Als Kreisfachberater, wie auch als Geschäftsführer des Arbeitskreises Obstbau, hat er sich durch sein großes Engagment und sein umfangreiches Fachwissen hohe Anerkennung über die Kreisgrenzen hinaus bis zum Ministerium erworben. Die Erhaltung und wirtschaftliche Nutzung der alten Obstsorten ist ihm ein besonderes Anliegen. Auf sein Wirken gehen das Obstsortenmuseum Pliezhausen, das Obstbaumuseum Glems, der Kirschenlehrpfad Glems-Dettingen und die Kirschsortensammlung Ermstal mit 4 Mustergärten zurück. Mit Nachdruck und Durchhaltevermögen gelang es ihm Fördergelder für das Projekt „ Biodiverstät und Erhalt alter Obstsorten im Kreis Reutlingen“ zu bekommen. Insgesamt wurden fast 450 Obstsorten erfasst Ein ganz besonderes Anliegen war und ist ihm das Erbe von Eduard Lucas, seinem in Reutlingen angesiedeltem pomologischem Institut, wie auch dem Wohnhaus vom E. Lucas. Es gelang ihm beide Gebäude wieder für obstbauliche Veranstaltungen zu nutzen. er hat sich weit über das dienstliche Maß hinaus für alle dies Maßnahmen eingesetzt und sich auch besonders für die Gütlesbesitzer im Land engagiert.
Alexander Ego Biberach 2020 Der Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau übt seinen Beruf mit Leidenschaft aus. Sein Engagement reicht weit über den normalen Dienst hinaus. Mit seiner Begeisterung für alte Sorten und den Streuobstbau schafft er es, dass sich auch andere dafür interessieren. Zielgruppen sind auch Kinder und Jugendliche, so hat er verschieden umweltpädagogische Programme konzipiert, mit denen er die Jugendlichen für alte Obstsorten sensibilisiert und ihnen auch beigebracht wie man sie nutzt und zu edlen Produkten verarbeitet. Sein Moto : „Schützen durch Nützen“. Streuobstwiesenbesitzer und Interessierte bekommen in der von ihm gegründeten Gartenbauakademie Möglichkeiten der Fortbildung. Durch das Netzwerk Fachwarte, das er aufbaute, bringen sich die von ihm ausgebildeten Fachwarte ehrenamtlich zur Förderung und Pflege der Streuobstwiesen ein. Mit Nachdruck setzt er sich für den Erhalt alter Obstsorten und besonders den oberschwäbischen Lokalsorten ein. Ganz besonders kümmerte er sich um die Streuobstorte des Jahres 1998, den Jakob Fischer. Der Urbaum , der 2020 abstarb, wurde über die Gewebekultur wurzelecht erhalten und der Stamm des Altbaum zu einer Skulptur verarbeitet.
Hermann Schreiweis Roigheim 2019 2019 Im Jahr seines 80. Geburtstags bekam er für seine Lebensleistung die Eduard Lucas -Medaille. Im Jahr 1980 kaufte er sich einen alten Weinberg und pflanzte dort die ersten Obstbäume. Mit dem Ruhestand im Jahr 1999 begann er mit der intensiven Suche nach alten Birnensorten. Von Anfang an betrachtete er sich als „Obst-Pfadfinder“. Zuerst in seinem Wohnort,dann im Hohenhloher und Ludwigsburger Gebiet und später auch im fränkischen Raum. So kamen über 1000 Bäume zusammen, die er genau in über 300 Leitzordner erfasste. Sein Hauptanliegen war “ finden und erhalten“. Von ihm entdeckte Sorten findet man auch im Birnensortenerhaltungsgarten Unterer Frickhof. Mit der Zeit arbeitete er sich in die Pomologie ein und machte dann Sortenausstellungen und auch Sortenbestimmungen. Später war er 1.Vorsitzender des Landesgruppe Baden-Württemberg im Pomologenverein und organisierte auch den Pomologenstammtisch Nordwürttemberg. Im Jahr 2010 bekam er vom Pomologenverein für seine Verdienste den Oberdieck Ptreis.
Obstparadies Geng Staufen im Breisgau 2018 Martin Geng hat mit dem Obstparadies Stauf en einen modellhaften Betrieb geschaffen, bei dem natürlicher Pflanzenschutz, ökologische Vielfalt, Boden-, Wasser- und Klimaschutz sowie maximale Energieeinsparung erfolgreich unter einen Hut gebracht werden. Zusammen mit seinem Sohn Johannes Geng und dessen Frau Susanne Geng entwickelt Martin Geng auf rund zehn Hektar eine alte Obstbautradition weiter. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf dem Anbau und die Nutzung alter Sorten. Besonders hervorzuheben ist die breite Palette interessanter und qualitativer Produkte von sortenreinen und gemischten Säften über Brotaufstriche, Sirup und Trockenobst bis hin zu Fruchtseccos und Likören. Herausragend ist auch der Einsatz für die Artenvielfalt, zum Beispiel durch die Schaffung von Kleinbiotopen auf den Anbauflächen. ,Das Obstparadies Staufen steht für einen wegweisenden Streuobstbau, der auch unter Herausforderungen wie extremen Wetterereignissen und niedrigen Obstpreisen bestehen kann. Die Verleihung der Eduard-Lucas­ Medaille ist ein Dank für dieses herausragende Engagement für die arten- und sortenreiche Kulturlandschaft in Baden-Württemberg.
Markus Zehnder Hechingen 2017 Als engagierter Kreisfachberater für Obst und Gartenbau am Landratsamt in Balingen unterstützt er Obstwiesenbesitzer, Vereine, Kommunen und Betriebe bei ihrem Einsatz für die Streuobstwiesen. Er führte die Fachwartausbildung in seinem Beratungsgebiet ein, seine Konzeption wurde dann für die landesweite Ausbildung übernommen. Er ist auch ein gefragter Mann für Baumschnitt, zur Obstsortenbestimmung und für Vorträge mit den Themen; Obstbau, Streuobstbau und Pomologie. Seine Kenntnisse veröffentlichte er in zahlreichen Fachartikeln und verschiedenen Büchern und bringt sie auch in den Arbeitskreis Streuobst und als Vorstandsmitglied in das Schwäbische Streuobstparadies ein.
Hans Letulé Brigachtal 2016 Ist seit seiner Ausbildung zum Baumpfleger 1987 in der Baumpflege, auf dem Spezialgebiet zur Erhaltung alter Bäume tätig. Seit 1992 ist er als Sachverständiger für Gehölze und seit 1997 für Waldwert und Forstschutz öffentlich bestellt und vereidigt.
Hans-Thomas Bosch Bavendorf 2015 Kartierungen von Streuobstbeständen
Schnitt großkroniger Obstbäume
August Kottmann Gosbach 2014 Mitbegründer vom Schwäb. Streuobstparadies,
Alte Obstsorten in der Brennerei. Vielfältiger Einsatz für den Streuobstbau ,z. B. in der  Öffentlichskeitarbeit
Rudolf Thaler Bissingen 2013 Vielfältiger Einsatz für den Streuobstbau, Schnitt- und Veredlungskurse, Erhaltung lokaler Sorten
Helmut Müller Besigheim 2012 Erhaltung alter Obstsorten , Aufbau eines Sortenlehrpfads, Vorbild in der Bewirtschaftung von Streuobstwiesen
Konrad Hauser Singen 2011 Schützer und Bewahrer der Streuobstwiesen und der alten Obstsorten in westl. Bodenseegebiet
Franz Just Reutlingen 2010 Aufarbeitung der Geschichte von Eduard Lucas und des Pomologischen Instituts in Reutlingen. Einsatz für den Aufbau einer Eduard Lucas -Gedächtnisstelle in Reutlingen
Manfred Walz Darmsheim 2009 Pflege der Streuobstwiesen sowie Verwertung und Vermarktung. Durchführung von Mostseminaren
Beate Holderied Weil im Schönbuch 2008 Streuobst in Schulen,
Aufbau einer Streuobstpädagogik
Eckardt Fritz Hagelloch 2007 Aufbau der Sortenerhaltungszentrale
Bernhard Wansky Leonberg 2006 Sammlung und Pflanzung alter Obstsorten und regionale Vermarktung der Produkte. Führungen für Schulklassen
Thomas Hepperle Hödingen 2005 Aufbau des Birnensortengartens
Unterer Frickhof